Skulpturenweg Haßfurt

Denkmal für die ermordeten jüdischen Bürger aus Haßfurt

gefertigt von Chana Pines (Hannelore Heimann)

Das Denkmal für die ermordeten Juden aus Haßfurt wurde von der israelischen Bildhauerin Chana Pines geschaffen. Sie wurde als Hannelore Heimann in Bamberg geboren. Sie wuchs in Haßfurt auf wo ihr Vater ein Schuhgeschäft betrieb. Das Werk erinnert an die einstige jüdische Gemeinde in der Stadt und an die im Nationalsozialismus ermordeten Menschen. Darunter befanden sich auch die Eltern der Künstlerin.

Das abstrakte Bildnis hat eine symbolische Bedeutung. Die dunkle Zeit der Verzweiflung als Strudel, aber auch eine mahnende nach oben strebende Welle der Hoffnung. Eine aus Bronze gegossene Tafel am steinernen Sockel trägt in Hebräisch und in Deutsch die Inschrift:
Im Jahr 2015 wurde ein Stahlband rund um den Sockel gelegt. Es enthält die Namen der Menschen die aus Haßfurt deportiert wurden. Zu dem Denkmal gehört die daneben liegende Deckenrolle. Sie ist ebenso 2015 dazu gekommen und ein Hinweis auf das zentrale Mahnmal zur Deportation der Juden aus Unterfranken. Es befindet sich in Würzburg vor dem Bahnhof. Dort liegt ebenso eine Rolle mit den Namen der Städte Haßfurt und Zeil.

Die jüdische Gemeinde in Haßfurt hatte 1933 73 Mitglieder. Haßfurt hatte zu der Zeit 3.495 Einwohner. Im Stadtrat Haßfurt war in der Weimarer Republik über lange Jahre Herrmann Adler vertreten. Einer Reihe der jüdischen Familien gelang noch in den 1930er Jahren die Flucht, so unter anderem Angehörigen der Familien Neuberger und Heimann.

Albert Neuberger wurde in Großbritannien ein bekannter Mediziner und Professor der Biochemie. Mehrere seiner Nachfahren begleiteten hochrangige Positionen in England, sein Sohn  David wurde oberster Richter des Landes.

Erst nach und nach begann in den 1970er Jahren die Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Haßfurt und in der Region. Über die Arbeit der vormaligen Leiterin des Bibliotheks- und Informationzentrums, Frau Cordula Kappner, sind viele der Familiengeschichten aufgespürt worden. Zum Stadtjubiläum 1985 wurden frühere jüdische Bewohner der Stadt Haßfurt dann eingeladen. In der Folge entwickelte sich eine Partnerschaft zu der israelischen Stadt Kiriat Motzkin die der Landkreis Haßberge seit 1991 pflegt.

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