Skulpturenweg Haßfurt

Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges

gefertigt von den Künstlern Dr. Lommel und Fried Heuler, Würzburg, errichtet 1926

Im Ersten Weltkrieg wurden vorher noch unbekannte Massenvernichtungsmittel eingesetzt: Maschinengewehre und weitreichende Artillerie, die Angriffe mit Panzern und Flugzeugen, die Verwendung von Giftgas, die Hölle des Stellungskrieges gaben dem Krieg eine neue grausame Dimension. Über 17 Millionen Menschen fanden den Tod, noch mehr Invalide trugen an den Folgen ihrer Verletzungen. Hunger und Not trafen zudem die zivile Bevölkerung. Die Stadt Haßfurt beklagte 98 Todesopfer, ein Vielfaches früherer Kriege.

Der Erste Weltkrieg endete für Deutschland mit einer schweren Niederlage. Trotzdem wurden Armee, Wehrfähigkeit und Soldatentum in weiten Bevölkerungskreisen hoch gehalten. Die Hoffnung, dass es in der Zukunft wieder zu einem deutschen Sieg und zur Revanche kommen möge, war verbreitet. Neben den Zeichen der Trauer um die Gefallenen,  wie dem Sarkophag, legt die Schwurhand am Haßfurter Denkmal als Geste des Trotzes ein solches Bewusstsein nahe.

Das Haßfurter Denkmal wurde von den Würzburger Künstlern Dr. Lommel und Fried Heuler aus Ziegelangerer Sandstein gefertigt. Es zeigt die Form eines Sarkophags. Dieser trägt auf der der Ritterkapelle zugewandten Langseite die Namen der gefallenen und vermißten Kriegsteilnehmer. Die südliche Langseite nimmt ein Relief ein, das ausmarschierende Soldaten zeigt, die von Angehörigen verabschiedet werden. An der östlichen Schmalseite ist Gott Vater zwischen Sonne und Mond über einem toten Soldaten schwebend dargestellt. An der westlichen eine befindet sich eine Schwurhand mit der Widmung: Haßfurt seinen tapferen Söhnen, die ihr Leben gaben für die Heimat im Weltkrieg 1914-1918.  Eingeweiht wurde das Denkmal vom 24. bis 26. Juli 1926.

Zur Anlage des Denkmals gehörte früher auch eine von der Oberen Vorstadtstraße heraufführende Treppe mit schmiedeeiserner Gittertüre. Sie wurde bei der Renovierung der Umfassungsmauer im Jahr 2009 entfernt.

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