Skulpturenweg Haßfurt

Grabdenkmal für den Obersten Nicolas Pultière, Napoleonische Armee

errichtet 1818

Das Grabdenkmal für den französischen Offizier Nicolas Pultière befindet sich in der Grünanlage vor der Langhaus-Südseite der Ritterkapelle. Pultiere war ein Oberst der napoleonischen Armee. Er starb in Zeilitzheim bei Gerolzhofen. Als Todesursache wurden nicht Verletzungen im Kampf sondern Wassersucht angegeben. Eventuell handelte es sich um eine Lebererkrankung.

Das Regiment von Pultiere war im Feldzug gegen Preußen bereits 18 Tage vor seinem Tod nach Haßfurt vorgerückt. Sein Leichnam wurde am 11. August nach Haßfurt überführt und in der Pfarrkirche aufgebahrt. Am folgenden Tag wurde er vormittags gegen halb elf Uhr mit 6 Priestern und Chor beigesetzt. Berichtet wird, dass die „fürnehmere Bürgerschaft samt Hohen Obren teilnahm und der Offizier „sehr feyerlich in die Mitte des Kirchhofs begraben und darauf ein feyerliches Requiem mit mehreren hl. Messen gelesen wurde“.

Das Denkmal wurde im Jahr 1808, also zwei Jahre nach dem Tod des Offiziers, über dem Grab errichtet. Wahrscheinlich stifteten seine Regimentskameraden die Grabstätte.

Bei dem Grabmal handelt es sich um ein klassizistisches Sandsteinmonument: Es besteht aus einer sogenannten Tumba und einer daraufgesetzten Pyramide mit Reliefs von Waffentrophäen.  Eine Tumba bezeichnet ein Hochgrab, dass jedoch nicht die Gebeine des Verstorbenen enthält.

Die Inschrift an der Pyramide, ein klassizistischer Schriftzug in einem umkränzten Medaillon, lautet in deutscher Übersetzung: Nicolas Pultière, Oberst des 13. Regiments der Jäger zu Pferde im Dienste Frankreichs, Offizier der Ehrenlegion, geboren zu Dun im Maas-Departement, im Alter von 49 Jahren verstorben am 10. August 1806

Die Schrift ist schon sehr verwittert, aber noch einigermaßen gut lesbar

Im 19. Jahrhundert wurde die Fläche im Süden der Ritterkapelle noch als Friedhof genutzt. Der alte Friedhof wurde dann Mitte des 19. Jahrhunderts aufgelassen und an die Nord- und Nordostseite der Ritterkapelle verlegt.  Pultières Grabstein wurde damals versetzt und ebenfalls an der Nordwand des Langhauses aufgestellt.

Das Grabmal wurde dann im Jahr 2006 restauriert und erneut umgesetzt. Es fand nun seinen heutigen Platz. Tatsächlich dürfte es bei seiner Entstehung vor über zweihundert Jahren an der Stelle gelegen haben, an der heute das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges steht.

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